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Eine herausragende Teamleistung
Im Hafen von Maoming in China wirkt das Wasser ruhig – doch unter der Oberfläche herrschen starke Strömungen, die Maoming zu einem der anspruchsvollsten Orte für die Installation eines Schiffsentladers machen. Eine solche Aufgabe zu übernehmen ist ein Unterfangen, das aussergewöhnliche Präzision und Kontrolle erfordert. Und dennoch gelang es dem Project Execution (PE) Team von Bühler, eine Meisterleistung abzuliefern: Die Installation wurde mit millimetergenauer Präzision abgeschlossen. Wir haben uns mit dem PE-Team zusammengesetzt, um mehr über diese bemerkenswerte Leistung zu erfahren. Sie beschrieben das Projekt als äusserst reibungslos – doch gab es dabei wirklich keinerlei Probleme?
Dai Huang, September 2025
Ende 2024 erreichte das PE-Team von Bühler einen besonderen Meilenstein: die erfolgreiche Montage und Inbetriebnahme eines mobilen, kontinuierlichen Schiffsentladers mit einer Kapazität von 1200 Tonnen pro Stunde im Hafen von Maoming. Ein Triumph, der höchsten Respekt verdient – eine ingenieurtechnische Meisterleistung, die sich nahtlos einreiht in die Serie von sieben Schiffsentladern, die zuvor an den Hafen von Guangzhou geliefert wurden (drei nach Xinsha und vier nach Nansha).
Für diese Geschichte haben wir mit zwei zentralen Personen des Maoming-Projekts gesprochen: Ricky Liu, verantwortlich für die tägliche Projektkoordination und das Engineering Design, und Roy Huang, der die Installation vor Ort leitete. Durch Schilderungen begleiten wir die Bühler Crew auf ihrer 360-tägigen Reise am Hafen von Maoming.
Sie antworteten beide gleich: Alles war perfekt abgestimmt, es herrschte eine klare Kommunikation von Anfang an, ein eng abgestimmtes Team und ein sehr erfahrener Kunde arbeiteten gut zusammen. Schliesslich hatten die Guangzhou Port Group und Bühler bereits bei sieben Schiffsentladern zusammengearbeitet. Bei so viel gemeinsamer Geschichte und gegenseitigem Verständnis – wie sollte da etwas nicht reibungslos laufen?
Doch gerade, als wir ihre Worte für bare Münze nehmen wollten, beugte sich Roy mit einem Lächeln vor und fügte hinzu: «Nun ja, wir arbeiteten mit Toleranzen im Millimeterbereich. Der Kunde verlangte eine maximale Abweichung von ±1 Millimeter, und wir installierten auf offenem Wasser, kämpften gegen starke Wellen und schnelle Strömungen. Es war, als müsste man ein Haar in das Nadelöhr einer sich bewegenden Nadel einfädeln – mit einem Roboterarm, hundert Meter über dem Boden.» In diesem Moment veränderte sich unsere Vorstellung von «reibungslos» grundlegend.
Der Hafen von Maoming liegt in der Provinz Guangdong und zählt zu den führenden integrierten Häfen im Westen der Region. Er kann Schiffe mit bis zu 100’000 DWT (Deadweight Tonnage – das Gesamtgewicht, das ein Schiff transportieren kann) aufnehmen. Doch hinter dieser strategischen Lage verbirgt sich eine komplexe und herausfordernde Meeresumgebung. Der Hafen ist geprägt von einem unregelmässigen Gezeitenmuster mit zwei Hoch- und zwei Niedrigwasser pro Tag, mit einem durchschnittlichen Höhenunterschied von rund 2 Metern.
Was die Bedingungen jedoch wirklich erschwert, ist das Zusammenspiel von Windwellen und Dünung. Windwellen, die durch lokale Winde entstehen, erreichen in der Regel Höhen von 0.5 bis 1 Meter.
Die Dünung hingegen, die aus dem offenen Meer hereinrollt, ist deutlich kraftvoller – sie überschreitet oft 2 Meter Höhe, mit Wellenperioden zwischen 5 und 10 Sekunden.
Roy zeichnete ein eindrückliches Bild: Während die Wasseroberfläche im Hafen von Maoming ruhig erscheinen mag, bewegt sich darunter eine starke, unsichtbare Strömung. Vor Ort durchgeführte Messungen zeigten Wellenhöhen von bis zu 4.5 Metern und Strömungsgeschwindigkeiten von bis zu 2.8 Knoten. Selbst bei Ebbe – dem bevorzugten Zeitfenster für die Installation – wurden vertikale Schwankungen durch Unterwasserdünung von bis zu 2 Metern gemessen, begleitet von unvorhersehbaren Richtungswechseln.
Für ein Projekt, das millimetergenaue Präzision verlangt, war diese Volatilität ein wahrer Albtraum. In einer Umgebung, in der jede kleinste Abweichung verstärkt wird, blieb kein Raum für Fehler.
Um unseren Kunden einen perfekten Service zu bieten, ist die Installationsabteilung von Bühler China in drei zentrale Teams gegliedert, die jeweils einem wichtigen Geschäftsbereich zugeordnet sind: das Grain Team, das Food Team und das Special Equipment Team – letzteres leitete das Projekt am Hafen von Maoming.
Insgesamt zählen wir in diesen drei Teams zwölf Fachkräfte. Die Teamzusammensetzung wurde bewusst optimiert – mit einem ausgewogenen Mix aus Alter, Erfahrung und technischer Expertise. Diese durchdachte Struktur schafft ein stabiles, mehrschichtiges Fundament, das es den Teams erlaubt, sich gegenseitig in Ressourcen und Kompetenzen zu ergänzen – und so die Messlatte für professionelle Servicequalität weiter anzuheben.
Für das Projekt am Hafen von Maoming lieferte das PE-Installationsteam von Bühler eine Lösung, die sowohl technisch robust als auch strategisch auf die besonderen Umweltbedingungen des Hafens abgestimmt war. Die Windlastspezifikationen wurden auf Böen von bis zu 70 Metern pro Sekunde (m/s) erhöht – deutlich über dem branchenüblichen Standard von 55 m/s.
Von Anfang an arbeitete das Schweizer Engineering-Team von Bühler eng mit den Kolleginnen und Kollegen in China zusammen, um die Materialvorgaben an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Dabei wurden die strukturellen Profile gezielt auf lokal verfügbare Materialien abgestimmt – ein Schritt, der die Fertigung deutlich vereinfachte, die Lieferzeiten verkürzte und die Kosten senkte, ohne Kompromisse bei der Leistungsfähigkeit einzugehen.
Der Schiffsentlader am Hafen von Maoming ist für eine Kapazität von 1200 Tonnen pro Stunde ausgelegt, läuft auf einem 12-Meter-Kai-Gleisabstand und ist nahtlos mit zwölf Silos verbunden, die zusammen ein Fassungsvermögen von 120'000 Tonnen bieten. Nach der Inbetriebnahme wird das System die Entladeeffizienz des Kunden deutlich steigern und gleichzeitig die betriebliche Flexibilität im gesamten Produktionsablauf erhöhen.
Während der Fertigungsphase arbeitete die Qualitätsabteilung von Bühler eng mit den vom Kunden benannten Aufsichtspersonen zusammen, um eine vollständige Rückverfolgbarkeit und Echtzeit-Zugriff auf Inspektionen in jeder Phase sicherzustellen.
Besonderes Augenmerk wurde auf die Herstellung der Stahlstrukturen gelegt, wobei Bühler Qualitätsingenieurinnen und -ingenieure direkt vor Ort stationiert waren, um eine durchgehende Überwachung zu gewährleisten. Von der Massgenauigkeit und Schweissqualität über die Beschichtungsprozesse bis hin zur Lackierung wurde jedes Detail nach den globalen Standards von Bühler Schweiz umgesetzt – und gleichzeitig allen geltenden chinesischen Vorschriften gerecht.
«Das war nicht einfach mechanische Montage», erinnert sich Projektleiter Ricky. «Es war wie ein Schachspiel mit hohem Einsatz – gegen den Rhythmus des Ozeans.» In einem Hafen wie Maoming wäre die Installation eines konventionellen Schiffsentladers nahezu unmöglich.
Aufgrund der starken Unterströmungen bewegte sich das von einem Schwimmkran gehaltene Equipment nicht nur auf und ab, sondern gleichzeitig vorwärts, rückwärts und seitlich – ein chaotischer Tanz in sechs Richtungen. Der erste Schritt des Teams bestand darin, die Ausrüstung mit Kettenzügen zu fixieren und anschliessend über das Seilsystem des Krans feinzujustieren. Die Herausforderung war so gross und die Leistung des Teams so beeindruckend, dass Sandy Zhou, Director Project Execution Grains & Foods bei Bühler Greater China, ihre Anerkennung auf Social Media über WeChat Moments zum Ausdruck brachte.
Zwischen aufgewühltem Meer und konstantem Wind kämpfte Bühler nicht nur gegen die Elemente – sondern trieb die Grenzen der Präzisionstechnik bis zum Äussersten. Das war keine Routinearbeit. Es war vielmehr das Erreichen einer synchronen Resonanz mit dem Herzschlag des Ozeans. Die Aufgabe verlangte nach Installationsfachleuten mit Erfahrung und Entschlossenheit – und noch wichtiger: nach einem technisch versierten Team von Monteurinnen und Monteuren.
Um die enorme Komplexität der Aufgabe zu bewältigen, setzte das Bühler Team auf eine modulare Installationsstrategie. Während der Fertigung wurde das gewaltige System in vier Hauptkomponenten unterteilt: Portalkonstruktion, Ausleger, Turm und vertikaler Förderer. Insgesamt wog die Ausrüstung über 500 Tonnen, mit einer Hubhöhe von fast 30 Metern. Jedes Element musste innerhalb von Toleranzen im Millimeterbereich kontrolliert werden – die Installationsrisiken waren enorm. Die Montage fühlte sich an wie Tetris auf einer Welle: Jedes Modul musste im richtigen Moment in seine Endposition manövriert werden.
Während des Hebe- und Installationsprozesses, insbesondere beim Drehen der Elemente von der Horizontalen in die Vertikale, waren mehrdimensionale Berechnungen entscheidend, um Schäden durch Wellenschläge zu vermeiden und deren Einfluss auf die Installation effektiv zu minimieren.
Die erfolgreiche Installation des Schiffsentladers im Hafen von Maoming erhielt viel Lob vom Kunden. Dieses Projekt zählt zu den erfolgreichsten Schiffsentlader-Installationen, die je unter den herausfordernden hydrologischen Bedingungen Südchinas durchgeführt wurden. Was den Kunden besonders beeindruckte, war nicht nur das Ergebnis – sondern die massstabsetzende Präzision, die Bühler in den gesamten Prozess eingebracht hat.
Auf die Frage nach den Erwartungen des Kunden zu Beginn des Projekts erinnerte sich Ricky an deren Wunsch in nur drei Worten: «Gebt euer Bestes.» Und Bühlers Antwort? «Wir wollten diesen Standard nicht nur erfüllen – wir haben einen neuen Standard gesetzt», sagt Ricky.
Zu Beginn stellte der Kunde keine zusätzlichen Anforderungen. Er wusste, dass er mit einem der erfahrensten Teams der Branche zusammenarbeitete. Als Co-Investitionspartner hatte Guangzhou Port bereits bei den Projekten in Xinsha und Nansha mit Bühler kooperiert. Im Verlauf dieser Partnerschaften brachte der Kunde wertvolle, praxisnahe Verbesserungsvorschläge ein – viele davon wurden sorgfältig geprüft und in dieses neue Projekt integriert.
Die Inbetriebnahme erfolgte in klar definierten Phasen. Softwareingenieure führten einen detaillierten Factory Acceptance Test (FAT) durch, um Arbeitsabläufe und Benutzeroberflächen zu validieren. Das elektrische System wurde bereits im Werk verdrahtet und getestet, I/O-Punktprüfungen am Portal sowie weitere Inbetriebnahmevorbereitungen wurden während der Vormontage durchgeführt. Ziel war es, möglichst viele Arbeiten vor dem Versand abzuschliessen, um Unterbrechungen am Terminal des Kunden zu minimieren.
Nach Ankunft der Ausrüstung vor Ort führten der Site Manager und der Installationsleiter praktische Schulungen für den Kunden durch. Nachdem die Inbetriebnahme- und Elektroingenieure sämtliche Systemtests und Validierungen abgeschlossen hatten, wurde die Anlage offiziell übergeben. Doch der Support endete nicht mit der Übergabe. Angesichts des 24/7-Betriebs im Hafen bietet Bühler einen technischen Service rund um die Uhr. Roy sagt dazu: «Wir sind 24 Stunden am Tag erreichbar. Selbst wenn ein Problem um 1 oder 2 Uhr morgens auftaucht – ob Wochenende oder nicht – wenn der Kunde sich meldet, sind wir da.»
«Unser Team ist unglaublich erfahren geworden», sagt Sandy Zhou, Director Project Execution Grains & Foods bei Bühler Greater China. «Die Designkompetenz von Bühler hat sich stetig weiterentwickelt – von einem global gesteuerten Ansatz hin zu lokal entwickelten Lösungen direkt hier in China. Durch zahlreiche Projekte haben wir unsere eigene Expertise aufgebaut. Standardisierte Designs helfen uns, technische Hürden zu reduzieren, die Kommunikation mit Kunden zu vereinfachen und eine wirklich nahtlose Zusammenarbeit innerhalb unserer Projektteams zu fördern.»
Zhou betont, dass sich das Installationsteam von Bühler im Gleichschritt mit den sich wandelnden Marktbedürfnissen weiterentwickelt hat – und dabei seine technische Expertise kontinuierlich ausgebaut hat. «Unsere Reise begann in traditionellen Bereichen wie Mehlverarbeitung, Reis, Baijiu, Kaffeereinigung, Extrusion, Nudeln, Be- und Entladeanlagen für Schiffe, Trocknungstürme, Grobgetreide und Premixes», erklärt sie. «Heute betreten wir mit Selbstvertrauen auch neue Felder wie Malzproduktion, Kaffeevermahlung und -röstung, Schokoladenveredelung und -masse. Diese kontinuierliche Entwicklung hat nicht nur die geschäftlichen Fähigkeiten des Teams erweitert, sondern auch die technische Tiefe und Vielseitigkeit jedes einzelnen Mitglieds gestärkt – und stellt sicher, dass wir unsere Kunden branchenübergreifend unterstützen können, heute und in Zukunft.»
Was mit dem Erfolg einer einzelnen Installation begann, hat sich zu etwas viel Grösserem entwickelt: einem Paradigmenwechsel für die Branche. Dieses Projekt ist nicht nur ein technischer Triumph, sondern auch ein strategischer Meilenstein. Es unterstreicht Bühlers aussergewöhnliche Fähigkeiten unter den anspruchsvollsten Bedingungen – und legt damit das Fundament für zukünftige Durchbrüche.
Der Inbetriebnahme- und Abnahmezyklus des Maoming-Port-Projekts wurde in weniger als einem Monat abgeschlossen – ein Tempo, das die Branchenstandards deutlich übertraf. Über 360 Tage makelloser Ausführung hinweg hat das Bühler Team unsere Vorstellung davon, was es braucht, um ein Projekt für ein Schiffsentladesystem erfolgreich umzusetzen, neu definiert.
Wir blicken mit Spannung auf das nächste Meisterwerk des PE-Installationsteams – und sind überzeugt, dass sie erneut über sich hinauswachsen, die Branche inspirieren und alle Erwartungen übertreffen werden.
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Schweiz