Bühler baut die erste extrem emissionsarme Kaffeeverarbeitungsanlage der Welt

Uzwil (Schweiz), 1. Februar 2018 – Bühler baut die weltweit modernste Kaffeeverarbeitungsanlage für den norwegischen Kaffeehersteller Joh. Johannson. Sie vereint innovative Rösttechnologie mit rekordtiefen Treibhausgasemissionen. Das Biogas der Kaffeeröstung ist annähernd CO2-neutral und ermöglicht damit diese Verarbeitungsanlage mit den weltweit tiefsten Emissionen. „Wir haben mit Bühler einen Lösungspartner, der unser Nachhaltigkeitsanliegen voll versteht und umsetzen kann“, sagt Espen Gjerde, CEO von Joh. Johannson. „Zusammen mit unserem Kunden Johannson setzen wir damit einen neuen Ökostandard für die Kaffeeproduktion“, sagt Stefan Schenker, Leiter der Bühler Business Unit Coffee Processing.

Kaffee ist ein Wachstumsmarkt mit Wachstumsraten von rund 3% weltweit. Nachdem die Verarbeiter bereits grosse Anstrengungen unternehmen, die Rohkaffee-Beschaffung nachhaltig zu gestalten, rückt jetzt der Herstellungsprozess in der Kaffeefabrik stärker ins Visier. Denn diese ist ein energieintensiver Prozess: eine Fabrik mit einer Verarbeitungskapazität von jährlich 10‘000 Tonnen verbraucht rund 870 kW – so viel wie etwa 100 norwegische Haushalte.

 

Jetzt läuten der norwegische Kaffeehersteller Joh. Johannson und Bühler gemeinsam die Trendwende ein: Im Juni 2017 erhielt Bühler den Auftrag für den Bau der weltweit effizientesten klima- und umweltfreundlichen Kaffeeverarbeitungsanlage.

 

Für diese emissionsarme Produktionsanlage liefert Bühler die gesamte Prozesstechnologie: von der Rohkaffee-Annahme, über die Reinigung, Mischung, Röstung bis hin zur Vermahlung. Für den Röstprozess hat Bühler seinen Infinity Roaster mit einer einzigartigen Vorwärmeinheit und einem neu entwickelten Energierückgewinnungssystem ausgestattet. Das System funktioniert über die Aufnahme von Hitze durch mehrere Wärmetauscher, welche die zentralisierte Zwischenlagerung der durch den Prozess freigesetzten Energie in temperaturgeschichteten Wassertanks erlaubt. Die gespeicherte Energie wird zu einem Grossteil für den Antrieb desselben Röstprozesses und für das Vorwärmen der Kaffeebohnen, beispielsweise aber auch zur Aufwärmung der eintretenden Kaltluft, wiederverwendet. Mit einem Teil der Energie werden auch die Büros und Labore beheizt. Diese Technologie reduziert, den Energiekonsum im Röstprozess der bis zu 80% des gesamten Energieverbrauchs ausmacht, um 50%. Der gesamte Reststrombedarf der Fabrik wird durch riesige Solarzellen gedeckt. Zudem verfügt die geplante Anlage über eines der modernsten Abgasreinigungsanlagen für Röstsysteme: durch die regenerative thermische Oxidation (RTO) kann eine intelligente Steuerung der Luftströme sichergestellt werden, durch die wiederum Wärme gespeichert und in den Prozess abgegeben werden kann.

 

Die gesamte Anlage läuft über eine hoch komplexe, intelligente und automatisierte Prozesssteuerung, welche im Sekundentakt die Produkttemperatur in der Röstkammer misst und bei kleinsten Veränderungen die nötigen Feinabstimmungen vornimmt. Dadurch ergibt sich eine Spitzenprofilgenauigkeit, die sich direkt auf die Qualitätskonsistenz und die Flexibilität im Geschmack auswirkt. Trotz allen Ansprüchen an die Nachhaltigkeit macht das Unternehmen keine Kompromisse wenn es um höchste Qualität und das unverwechselbare Geschmackserlebnis für die Konsumenten geht.

 

Mit dieser neuen Verarbeitungsanlage will sich das Unternehmen seine Marktstellung sichern: „Dieses Projekt wird unseren Wettbewerbsvorteil im Markt deutlich verstärken. Die Reduktion des Energieverbrauchs auf das absolute Minimum ist nicht nur äusserst nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. In den Verarbeitungsindustrien macht die Energie bis zu 10% der Gesamtkosten aus. Unseren Kunden können wir als weltweit erster Hersteller hervorragenden Kaffee mit exzellentem Geschmack anbieten, der so umwelt- und klimafreundlich wie nur möglich hergestellt wurde“, sagt Espen Gjerde, CEO von Joh. Johannson. Die Anlage, welche bis zu 12‘000 Tonnen Kaffee pro Jahr produzieren wird, soll Mitte 2019 in Betrieb genommen werden.

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