Africa Improved Foods erhält ersten „SDG-Award“ für nachhaltigen Konsum

Winterthur/Kaiseraugst/Uzwil, 4. September 2018 – Das Swiss Green Economy Symposium (SGES) hat dieses Jahr seinen ersten „SDG-Award“ an Africa Improved Foods (AIF) vergeben. AIF Rwanda ist ein Joint Venture zwischen der Regierung von Ruanda und einem Konsortium von Royal DSM, der holländischen Entwicklungsbank (Dutch Development Bank, FMO), der durch CDC Group plc geführten DFID Impact Acceleration Facility und der International Finance Corporation (IFC) – dem privaten Arm der World Bank Group. AIF ist führend in der Herstellung qualitativ hochstehender und nahrhafter Ergänzungsnahrungsmittel in Ruanda. Initiator und Hauptaktionär DSM trägt so zu einer nachhaltigeren Nahrungsmittelindustrie bei. Dieses Ziel verfolgt auch Bühler, das die Fabrik, die Technologie und das Knowhow für Africa Improved Foods geliefert hat.

Africa Improved Foods (AIF) verfolgt bei der Bekämpfung von Mangelernährung in Afrika einen neuartigen Ansatz: Das Unternehmen fördert die lokale Produktion, indem es die Mais- und Sojaernten den Landwirten zu wettbewerbsfähigen Preisen direkt gegen Barzahlung abkauft. Weiträumig bekannt wurde AIF durch führende Nahrungsprodukte kommerzieller Marken wie Nootri Mama, Nootri Toto und Nootri Family. Gleichzeitig produziert die Firma weiterhin Breimehle (mit Zusatzmilch, -vitaminen und -mineralstoffen). Diese richten sich an jene Teile der Bevölkerung, die besonders anfällig für Mangelernährung sind. Dazu zählen schwangere und stillende Mütter, Kleinkinder und ganz junge Kinder in den kritischen ersten 1000 Tagen ihres Lebens.

 

"Uns hat beeindruckt, wie Africa Improved Foods soziales und unternehmerisches Engagement mit der gelungenen Vernetzung von öffentlichen und privaten Akteuren verbindet", sagt Dr. Anne le Duc, CEO beim SGES, das den Preis erstmals verleiht. "Mit unserem wirtschaftlichen Entwicklungsmodell entwickeln wir grosse gesellschaftliche Wirkung, und dies nachhaltig", sagt CEO Amar Ali über sein Unternehmen. Am 31. Mai 2017 eröffnete AIF eine hochmoderne Produktionsanlage in der ruandischen Hauptstadt Kigali, wo sie jährlich 45‘000 Tonnen angereicherte Nahrungsmittel produziert, in erster Linie Breimehle mit Milchpulver-, Vitamin- und Mineralstoffzusätzen. Das Werk beschäftigt über 300 Mitarbeitende und bietet 24‘000 ruandischen Landwirten ein festes und langfristiges Einkommen für einen Teil ihrer Ernte. Erst kürzlich feierte die Fabrik ihr einjähriges Bestehen. Bald wird sie die Kapazität erreichen, 2 Millionen Menschen zu ernähren und bis zum Jahr 2020 Wachstumshemmungen ruandischer Kinder von 38% auf 32% zu senken. Diese Reduktion von 6% gibt Zehntausenden von Kindern im Land Hoffnung.

 

DSM engagiert sich für nachhaltige Bekämpfung von Mangelernährung

Die Geschichte von DSM ist getrieben durch Wandlungen und Vorwegnahmen gesellschaftlicher Veränderung. Als zweckgerichtetes und auf Wissenschaft basierendes Unternehmen, das in den Bereichen Ernährung, Gesundheit und nachhaltiger Lebensweise tätig ist, arbeitet DSM kontinuierlich an Innovationen zur Erfüllung von Kundenbedürfnissen und zur Lösung wichtiger gesellschaftlicher Herausforderungen: Ernährung und Gesundheit, Klima und Energie sowie Ressourcen und Circularity. Im Jahr 2015 entschlossen sich DSM und Africa Improved Foods Ltd. (AIF) – ein durch die Clinton Health Access Initiative ins Leben gerufenes Konsortium, zu dem auch DSM gehört – in ein Werk im ruandischen Kigali zu investieren. Dieses produziert angereicherte Nahrungsmittel zur Bekämpfung der Mangelernährung bei Kleinkindern im Alter von 6 bis 24 Monaten sowie schwangeren und stillenden Müttern. Das einzigartige Geschäftsmodell von AIF, das sich auf lokale Ressourcen, Produktion und Qualitätsprodukte konzentriert, soll die Wandlung der afrikanischen Landwirtschaft beschleunigen. So soll sich Afrika selbständig ernähren können und einen nachhaltigen Beitrag an das SDG 2 „Kein Hunger“ – leisten sowie an "nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion" (SDG 12, wofür AIF ausgezeichnet wurde). „Das Grossartige an diesem Modell ist, dass es breite Teile der Gemeinschaft in den Prozess zum Erreichen dieser Ziele einbezieht. Das macht es nicht nur fortschrittlich, sondern langfristig auch nachhaltig“, erklärt Nelleke Barning, Global Director Communications & External Affairs Nutrition, die im Namen von DSM und AIF die Auszeichnung entgegennahm.

 

Bühler baut Knowhow lokal auf

Bühler arbeitet seit Jahrzehnten mit DSM zusammen und hat die Fabrik und Produktionsprozesse von Africa Improved Foods entwickelt, gebaut und in Betrieb genommen. Das öffentlich-private Joint Venture hat das 60 Millionen Franken teure Werk im Mai 2017 offiziell eingeweiht, produziert aber bereits angereicherte Getreideflocken seit Ende 2016. „Wir haben uns für Bühler entschieden, weil wir ein renommiertes Unternehmen wollten, das in Afrika und generell unter schwierigen Bedingungen bauen kann, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen, und das uns durch Dick und Dünn begleitet“, sagt CEO Amar Ali. „Es gab viele Herausforderungen, aber Bühler war immer verlässlicher Partner.“ Es sei nicht einfach gewesen, Leute zu finden, die die Anlage betreiben. „Bühler hat uns auch dabei unterstützt und unsere Leute in der Produktion in Nairobi geschult“, so Amar Ali. Bühler betreibt im kenianischen Nairobi die African Milling School, die Müllerei-Ausbildungen von der Lehre bis zur Meistermüllerin ausbildet. „Nur dank unserer starken Präsenz in Afrika konnten wir unsere Technologie und unser Knowhow lokal verankern – in der Region, für die Region,“ sagt Theodor Sutter, der den Aufbau von Africa Improved Foods von Beginn bis heute als Key Account Manager betreut.

 

Erste Auszeichnung für Förderung nachhaltigen Konsums

Das Swiss Green Economy Symposium (SGES), der umfassendste Wirtschaftsgipfel in der Schweiz für Nachhaltigkeit, würdigt Projekte, die sich vorbildlich bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen engagieren und dabei lokales Know-how mit globalen Akteuren vernetzen. Das Bundesamt für Raumentwicklung ARE ist Partner für SDG’s des Swiss Green Economy Symposium. Das SGES hat 2018 in Zusammenarbeit mit ARE das SDG 12 – nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion – zum SDG des Jahres ernannt. Africa Improved Foods konnte hier das beste Konzept vorweisen: eine Kooperation zwischen der Regierung von Ruanda, einem Konsortium verschiedener Banken und der zur Weltbankgruppe gehörenden International Finance Corporation (IFC). Mehrheitsaktionär und Initiator ist DSM, während Bühler die Technologie und das Knowhow für die Produktion geliefert hat. Das Preisgeld von 4000 Schweizer Franken spendet Africa Improved Foods einem Kloster in einem der ärmsten Gebiete Kigalis. Rund 2000 Waisenkinder werden dort mit Essen versorgt und gehen zur Schule.

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